Mittwoch, 22. Januar 2014

Eine Reise in den Frühling - eine Empfehlung von Traudel Blecher


Wer wollte das nicht schon mal erleben: Mitten im kalten deutschen Winter gemütlich am Strand liegen, die Wärme genießen und dazu keine Weltreise unternehmen müssen? Mein Tipp für aktive Senioren der Generation Ü-65, wie mich, sind die Kanarischen Inseln – hervorragend erreichbar, geografisch zwar in Afrika gelegen, politisch aber ein Teil der EU und damit gut vertrautes Terrain. Mich hat es schon öfters nach Teneriffa verschlagen, zumeist im November, wenn keine Schulferien und daher nur wenige Urlauber – von den freundlichen englischen Rentnern mal abgesehen – auf der Insel unterwegs sind. Eine Unterkunft ist zu dieser Zeit leicht zu bekommen, und das zu einem guten Preis. Bleibt dann nur noch, dem Herbst zu entfliehen und das vielseitige Teneriffa zu genießen! Die Tagestemperaturen erreichen im November und im Dezember Mitte 20°C, nachts fällt das Thermometer kaum unter 15°C.

Mit dem Mietwagen kommt man auf der Insel am besten voran und erreicht alle sehenswerten Orte und Landschaften auf den gut ausgebauten Straßen ohne Probleme. Die Autobahn führt ringförmig um die Insel herum, und man gelangt so auch in die geschäftige Hauptstadt Santa Cruz, die zu einem Stadtbummel oder zum Einkauf einlädt. Sehenswert sind die Altstädte von La Orotava im Norden der Insel und La Laguna im Osten, letztere ist sogar ein UNESCO-Weltkulturerbe. Das kleine Örtchen Masca, ein Bergdorf im Nordwesten von Teneriffa, ist bei Tagestouristen sehr beliebt. Es bildet den Ausgangspunkt für eine bekannte Wanderung, die von der Ortsmitte bis zum Meer führt. Bei keiner Teneriffa-Reise sollte schließlich der Teide fehlen: Mit 3718 Metern ist dieser Vulkanberg die höchste Erhebung auf der Insel und zugleich der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Mit der Seilbahn erreicht man die Gipfelregion und kann von der Bergstation aus zu Fuß den Gipfel besteigen – vorausgesetzt man hat sich zuvor bei der Nationalparkverwaltung eine kostenlose Genehmigung für ein entsprechendes Zeitfenster von zwei Stunden ausstellen lassen. Lohnenswert ist die Besteigung allemal, denn erst mit dem Gipfel ist der Berg „bezwungen“, und bei gutem Wetter hat man zwischen vulkanischem Schwefeldampf eine hervorragende Fernsicht über die ganze Insel. Man sollte allerdings unbedingt auf angemessene Kleidung achten: Oben kann es winterlich kalt sein – Flipflops und Shorts sind da gewiss nicht angebracht!

Der Reisende bekommt auf Teneriffa auch die seltenen „europäischen“ Bananen-Plantagen zu sehen und kann den sehr ansprechenden Inselwein genießen. Kulturell hat Teneriffa ebenfalls viel zu bieten. So hat sich die Inselhauptstadt Santa Cruz zu einem bedeutenden Kulturzentrum entwickelt: Freunde der klassischen Musik und der bildenden Kunst kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, und das berühmte Symphonieorchester gehört europaweit zu den Besten.

Und wenn man sich nicht  nur mit der Kultur und den verschiedenen Ortschaften beschäftigen will, kann man bei langen Spaziergängen den Strand und das Meer von Teneriffa genießen und die Seele baumeln lassen.
Also: „Vamos!“ – auf geht`s in den Frühling, ins europäische Afrika, wo Sie gewiss nicht zum letzten Mal gewesen sind…



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